Voraussetungen für ein Magenband über die Krankenkasse

Immer noch herrscht der Aberglaube, dass die Kosten für ein Magenband als schonende Alternative zu einem operativen Eingriff wie einem Schlauchmagen oder Magenbypass nicht durch die Krankenkasse übernommen werden. Deine Krankenkasse setzt einiges voraus, worauf Du achten musst. Damit es bei Deinem Antrag funktioniert, und Du alle Magenband Voraussetungen erfüllst, erfährst Du hier.

Magenband Voraussetzungen

Eine der häufigsten Fragen, die uns in unserer Beratungspraxis begegnet, ist die, ob ein Magenband von der Krankenkasse übernommen wird. Die Antwort „ja“ wäre dabei viel zu kurzgefasst, daher zeigen wir euch im Folgenden, welche Vorbereitungen und welcher Zeitaufwand hierzu notwendig ist. Deine Krankenkasse wird eine Einzelfallentscheidung treffen müssen, damit Du die Chance auf ein Magenband hast. Wichtig ist in jedem Fall, dass Du alle Vorbereitungen triffst. Fehlt auch nur ein Baustein, dann kann die Krankenkasse Deinen Antrag zur Magenband OP ablehnen.

Folgende Anforderungen musst Du für einen positiven Entscheid Deiner Krankenkasse erfüllen:

  1. Voraussetzung: Das richtige Ausgangsgewicht (Body Mass Index für Magenband)
  2. Voraussetzung: Multimodales Konzept muss durchlaufen werden
    1. Verhaltenstherapie
    2. Bewegungstherapie
    3. Ernährungstherapie
  3. Hilfreich: Begleiterkrankungen können beim Magenband Antrag helfen
  4. Fazit: Alles was wichtig ist auf einen Blick
  5. Magenband Alternativen

1. Vorraussetzung für ein Magenband: das richtige Ausgangsgewicht

Im deutschen Gesundheitssystem dürfen nur Krankheiten behandelt werden. Übergewicht als solches gilt noch nicht als Krankheit, sondern nur gesundheitsgefährdend. Eine anerkannte Krankheit ist erst die Adipositas. Deshalb nennt man Adipositas auch umgangssprachlich krankhafte Fettleibigkeit.

Damit ein Patient als adipös gilt, wird der Body Mass Index (BMI) zur Beurteilung verwendet. Der BMI setzt Körpergewicht und Körpergröße ins Verhältnis. Adipositas fängt ab einem BMI von mehr als 30 an. Viele vermuten daher, dass schon ein BMI von 30 ausreicht, um eine schlankmachende Operation von der Krankenkasse zu erhalten. Das ist aber nicht so.

Erst bei der sogenannten morbiden Adipositas, von der man bei einem BMI ab 40 spricht, gibt es die Möglichkeit mit ärztlicher Anleitung abzunehmen. Das liegt daran, dass Studien beweisen, dass Patienten mit einem BMI von über 40 durchschnittlich 10-15 Jahre früher sterben als Menschen, die im Normalgewicht liegen.

 

Beispiel: Wer ist geeignet?

Ein Mann mit einem Gewicht von 124 kg bei 175 cm hätte einen BMI von 40,8 und kann daher, wenn er die folgenden Tipps berücksichtigt, große Chancen auf eine Kostenübernahme haben.

Eine Frau mit einem Gewicht von 90 kg bei 160 cm hätte einen BMI von 35,2 und wäre damit nicht geeignet für eine Kostenübernahme der Krankenkasse.

Tipp: Unter den richtigen Voraussetzungen kann eine Kostenübernahme auch schon ab einem BMI von 35 stattfinden. Mehr dazu, hier.

2. Voraussetzung für ein Magenband: Multimodales Konzept muss durchlaufen werden

Die Heilung von Adipositas zielt in erster Linie auf die Reduktion des Gewichts durch eine langfristige Umstellung der Lebensgewohnheiten ab. Bevor eine Magenband Operation durch die Krankenkasse in Erwägung gezogen wird, müssen vorher konservative, also nicht chirurgische Maßnahmen, ergriffen werden.

Die konservativen Maßnahmen bestehen aus Ernährungsberatung, Verhaltenstherapie und Bewegungstherapie. Alle drei gemeinsam bilden das sogenannte Multimodale Konzept. „Multi“ steht für Mehrere und „Modal“ für einzelne Bausteine. Also ein Konzept, das aus mehreren Bausteinen besteht, die ineinandergreifen. Das Konzept setzt daher nicht nur beim Essen an, sondern auch an den psychologischen Ursachen, wie zum Beispiel Frust, Freude oder Verzweiflung.

Worauf es in den einzelnen Bausteinen für eine Kostenübernahme der Magenband Operation durch die Krankenkasse ankommt, erfährst Du in den folgenden Abschnitten.

1. Verhaltenstherapie

Bewusstsein ist das Stichwort der Verhaltenstherapie. Die meisten Menschen sind sich ihrer alltäglichen Routinen gar nicht bewusst. Unser Gehirn entwickelt Routinen, damit wir unterbewusst Dinge tun, ohne unseren Kopf dafür anzustrengen. Die meisten kennen das von ihrer Morgenroutine oder auch vom Hin- oder Rückweg auf die Arbeit mit dem Auto. Es geschieht einfach, ohne dass man sich darüber Gedanken macht. In diesem Fall sind Routinen auch hilfreich. Schädlich werden Routinen erst dann, wenn wir etwas tun, das unserem Körper nicht guttut. Wie zum Beispiel übermäßig viel oder das Falsche zu essen.

Im Rahmen der Verhaltenstherapie ist das Ziel, sich seiner Essgewohnheiten bewusst zu werden. Was ist gut für mich und was schadet mir. Esse ich zum Beispiel aus Frust oder Langeweile? Wenn ja, dann werden gemeinsam Strategien entwickelt, mit welchem anderen Verhalten der Frust oder die Langeweile in Angriff genommen werden kann.

Darüber hinaus muss in einem Gutachten festgestellt werden, ob das Magenband aus psychologischen Gründen nicht hilfreich ist. Ausschlusskriterien für ein Magenband sind zum Beispiel Selbstmordabsichten, Essstörungen, Suchtverlagerung oder psychologische Erkrankungen, die mit starken Medikamenten behandelt werden. In all diesen Fällen hilft kein Verfahren dabei erfolgreich abzunehmen. In diesen Fällen macht es deutlich mehr Sinn, zuerst die psychologischen Herausforderungen des Patienten in Angriff zu nehmen und erst später über eine schlankmachende Operation nachzudenken.

 

Psychologische Gründe gegen ein Magenband

Es soll ausgeschlossen werden das folgende Punkte nicht einer Therapie entgegenstehen.

  • Suizidabsichten
  • Suchtverlagerung
  • Essstörungen
  • Psychologische Erkrankungen, die starke Psychopharmaka benötigen

2. Bewegungstherapie

Zu einem gesunden Lebensstil und dem Weg zum Wunschgewicht gehört neben der psychischen Gesundheit auch ausreichende Bewegung. Das sieht auch Deine Krankenkasse so. Für eine Kostenzusage für eine Operation wird deshalb verlangt, dass Du dich für einen längeren Zeitraum ausreichend bewegst. Mindestens 2,5 Stunden pro Woche über einen Zeitraum von 6 Monaten musst Du dich nachweislich bewegt haben. Maximal 2 Wochen in diesem Zeitraum darfst Du wegen Urlaub oder Krankheit davon abweichen.

Den Nachweis kannst Du in Deinem örtlichen Fitnessstudio erfragen. Dort musst Du zum Einlass und Verlassen meistens Deine Mitgliederkarte scannen. Wer das Fitnessstudio scheut, der kann auch mit Freunden zum Beispiel Spazieren, Wandern oder Fahrradfahren. Für den Nachweis führst Du einfach ein Bewegungstagebuch und lässt Dir die gemeinsame Aktivität von einem Freund unterschreiben. Ein Bewegungstagebuch kannst Du auch ganz einfach hier herunterladen.

 

Merkliste Bewegungstherapie

Mindestens 2,5 Stunden pro Woche

Mindestens 6 Monate am Stück

Maximal 2 Wochen Urlaub oder Krankheit in dieser Zeit.

3. Ernährungstherapie

Die dritte wichtige Säule zum Wunschgewicht neben der psychologischen Gesundheit und ausreichender Bewegung bildet die Ernährungstherapie im multimodalen Konzept. Gemacht werden kann die Ernährungstherapie bei jedem anerkannten Ernährungsberater (Oecotrophologe). Die Ernährungstherapie startet dabei schon mit der ersten Sitzung.

In den gemeinsamen Sitzungen wird zuerst das Grundwissen zu den für uns Menschen wichtigen Nahrungsbestandteilen Kohlenhydraten, Proteinen und Fett aufgefrischt. Gemeinsam wird anhand eines Ernährungstagebuchs, das jeder Patient im multimodalen Konzept führen muss, Einsparpotential gesucht. Welche Lebensmittel sind gut für Dich und welche Lebensmittel solltest Du meiden. Oder auch wie hoch ist dein Grundbedarf in Kilokalorien und wie viele Kalorien darfst Du zu Dir nehmen, um Dein Wunschgewicht zu erreichen. Diese Informationen sind übrigens auch ein wichtiger Bestandteil der Nachsorge durch Deinen My-Weight Partner. Im Therapiebegleitbuch findest Du alle für Dich wichtigen Informationen leicht verständlich und übersichtlich erklärt.

Wichtig: Deine Ernährungs- und Bewegungstherapie müssen zeitgleich absolviert werden. Ab dem Tag, an dem Du zum Ernährungsberater gehst, solltest Du daher ein Ernährungs- und Bewegungstagebuch führen. Ein Ernährungstagebuch findest Du übrigens auch hier. Du solltest in Deinem Ernährungstagebuch keine Mahlzeit auslassen. Mittlerweile gibt es auch Apps, die Dich bei deinem Ernährungstagebuch unterstützen.

3. Hilfreich: Begleiterkrankungen helfen beim Magenband Antrag

Damit es garantiert mit Deinem Antrag klappt, solltest Du nicht nur auf das multimodale Konzept achten, sondern auch daran denken, Begleiterkrankungen die du möglicherweise hast, aufzuführen. Begleiterkrankungen, die mit dem Übergewicht auftauchen, helfen Dir dabei die Kosten von der Krankenkasse erstattet zu bekommen. Bei bestimmten Begleiterkrankungen kannst Du auch schon mit einem BMI von 35 eine Kostenzusage Deiner Krankenkasse erhalten.

Damit die Krankenkasse die Kosten eines Magenbandes übernimmt sind bei einem BMI von 35 mindestens 2 Erkrankungen, die das Übergewicht begleiten Voraussetzung.

Dies können zum Beispiel folgende Krankheiten sein:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Schlafapnoe
  • Sodbrennen
  • koronare Herzerkrankung
  • Fettleber

Darüber hinaus gibt es weitere Erkrankungen, die bei Deinem Antrag helfen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Du von Anfang an Deinen Hausarzt mit in Dein Vorhaben einbindest.

4. Fazit Magenband Voraussetzungen: Alles was wichtig für den Magenband Antrag ist

Übergewicht allein reicht nicht dafür aus, dass Deine Krankenkasse eine Abnehm-OP genehmigt. Erst bei krankhaftem Übergewicht mit einem BMI von mehr als 40 stehen die Chancen relativ gut dafür, dass Deine Krankenkasse Kosten übernimmt. Das ist die erste Magenband Voraussetzung.

Deine OP ist immer eine Einzelfallentscheidung. Es gibt zwar Krankenhäuser, die ohne Genehmigung operieren, allerdings kann das für Dich ein Nachteil sein: wenn Du ohne Antrag operiert wirst, übernehmen Krankenkassen zunehmend weniger Folgekosten. Folgekosten nach einer OP können Hautlappen und Fettschürzen sein, aber auch die Nachsorge und Supplementierung von Vitaminen und Mineralstoffen nach der Operation müssen viele Patienten meist aus eigener Tasche bezahlen. Allein die Supplementierung kann schnell 700 Euro pro Jahr Kosten. Rekonstruktive Operationen dagegen häufig 5.000 – 10.000 Euro pro OP.

Auf Nummer sicher gehst Du, wenn Du dich an die Spielregeln hältst und das multimodale Konzept durchläufst. Das ist die zweite Magenband Voraussetzung. Das multimodale Konzept dauert mindestens 6 Monate. Die Bewilligung Deines Antrags dauert zusätzlich etwa 3 Monate. Das bedeutet, dass die schnellsten Patienten von Ihrer Entscheidung bis zur Operation mindestens 9 Monate warten müssen.

Während des multimodalen Konzepts musst Du dich an folgendes halten:

  • Verhaltenstherapie mit Einschätzung Deines Psychologen, ob Du für einen bariatrischen Eingriff geeignet bist.
  • Mindestens 6 Monate:
    • 2,5 Stunden pro Woche bewegen und/oder Sport treiben und darüber ein Bewegungstagebuch führen.
    • an einer Ernährungsberatung in Einzel- oder Gruppensitzungen teilnehmen und ein Ernährungstagebuch führen.
    • Maximal 2 Wochen begründet durch Urlaub oder Krankheit nicht an das multimodale Konzept halten.

Weiterhin sind noch Sitzungen in Selbsthilfe Gruppen und Besuche beim Endokrinologen und weiteren Ärzten notwendig. Alles über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten oder länger. Wer sich nun entmutigt fühlt, keine Sorge! Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Wenn Du dich für eine Abnehm-Operation interessierst, sprich Deinen Hausarzt beim nächsten Besuch darauf an. Er kann gemeinsam mit Dir einen Fahrplan entwickeln und schauen, ob Du die Magenband Voraussetzungen erfüllst.

5. Magenband Alternativen

Wer nicht so lange warten will oder wessen Gewicht noch nicht für eine Operation über die Krankenkasse reicht, dem können auch alternative Möglichkeiten zum Wunschgewicht helfen. Denn eines haben das Magenband, der Schlauchmagen, Magenbypass oder auch Magenballon alle gemeinsam: jedes Verfahren hilft nur dann langfristig, wenn es Klick im Kopf macht. Dieser Klick steht und fällt mit Deiner persönlichen Begleitung durch Deine Nachsorge.

Bei My-Weight lernst Du Deinen persönlichen Begleiter schon beim ersten Anruf kennen. Dein erster Ansprechpartner bei Deinem kostenlosen Video-Beratungsgespräch wird, wenn Du dich für Deinen Eingriff entscheidest, Dich für die nächsten Monate auf Deinem Weg zum Wunschgewicht begleiten. In den ersten Tagen nach Deinem Eingriff telefoniert ihr täglich, später wöchentlich und monatlich. Gemeinsam werden Strategien entwickelt, mit denen Du nicht nur besonders gut abnehmen kannst, sondern die Du auch langfristig durchhältst. Denn unser Ziel ist immer, dass Du Dein Wunschgewicht nicht nur erreichst, sondern auch langfristig halten kannst. Wenn Du magst, kannst Du dich ganz kostenlos und unverbindlich hier beraten lassen. Oder Du schaust Dich erst einmal in unserer geschlossenen Facebook Gruppe um. Hier tauschen sich täglich über 1.500 Mitglieder aus, stellen Fragen und motivieren sich gegenseitig.

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