POSE 2 EndoSleeve Verfahren im Vergleich

Was ist ein endoskopischer Schlauchmagen (EndoSleeve)?

Ein endoskopischer Schlauchmagen, auch Endo-Sleeve genannt, ist eine dauerhafte Magenverkleinerung ohne chirurgischen Eingriff. Ganz ähnlich wie bei einer Magenspiegelung wird ein Endoskop durch den Mund in den Magen eingeführt. Im Magen angekommen, wird mithilfe einer speziellen Nähtechnik das Volumen des Magens um bis zu 70 Prozent reduziert. Dadurch wird der Magen verkleinert. Patienten werden viel schneller satt und viel weniger schnell hungrig.

Der endoskopische Schlauchmagen ist deshalb kein operativer Eingriff, weil keine Einschnitte in den Körper gemacht werden müssen. Es bleiben keine Narben zurück und Patienten sind schon kurz nach dem Eingriff wieder gesellschaftsfähig. Der endoskopische Schlauchmagen ist eine dauerhafte Magenverkleinerung und kann Patienten daher länger unterstützen als ein Magenballon für 6 oder 12 Monate.

Aktuell gibt es drei Anbieter für den endoskopischen Schlauchmagen, die ihren Verfahren unterschiedliche Namen geben. Für Patienten ist es deshalb nicht leicht, die unterschiedlichen Verfahren zu verstehen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erkennen und das für sie richtige Verfahren zu wählen. Im Folgenden stellen wir euch deshalb kurz vor, welche Verfahren es zur Magenverkleinerung gibt und wie Du die für Dich beste Alternative findest.

Wer ist nicht für einen endoskopischen Schlauchmagen (EndoSleeve) geeignet?

Das EndoSleeve Verfahren ist nicht für alle Patienten geeignet. Das gilt insbesondere für Patienten, die

  • einen Body Mass Index über 40 oder unter 30 haben
  • noch nicht volljährig sind
  • schon einmal an Magen oder Speiseröhre operiert wurden
  • unter einer Verengung der Speiseröhre leiden
  • an einer schweren Refluxkrankheit, wie GERD leiden
  • unter Magengeschwüren, entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder Leberinsuffizienz/ Leberzirrhose leiden
  • einen nicht operierten Zwerchfellbruch haben

Darüber hinaus leiden etwa 15-20 % der Frauen und 4 % der Männer in Deutschland unter einer ggf. unentdeckten Nickelallergie. Für diese Menschen ist das POSE 2 EndoSleeve Verfahren nicht geeignet. Das verwendete Material zur Magenverkleinerung enthält Nickel und kann allergische Reaktionen bis hin zu einem allergischen Schock auslösen.

Welche Anbieter des endoskopischen Schlauchmagens (EndoSleeve) gibt es?

USGI Medical - Das POSE 2 EndoSleeve Verfahren

Was ist POSE 2 EndoSleeve?

POSE ist die englische Abkürzung für Primary Obesity Surgery Endoluminal und steht für eine neue, schonende Operationstechnik. Frei übersetzt bedeutet POSE nichts anderes als das erste Verfahren („primary“) zur Bekämpfung von Übergewicht („obesity“), das ohne Schnitt und ohne Narben durch den Mund („endoluminal“) durchgeführt wird.

Beim POSE 2 EndoSleeve Verfahren wird der Magen mit Hilfe von kleinen sogenannten Ankern am Mageneingang und am Magenausgang in Falten gelegt. Jede Falte reduziert das Magenvolumen, ganz ähnlich wie bei einem Vorhang, den man über eine Gardinenstange zieht. Der Magen lässt sich auf diese Weise um bis zu 60 Prozent verkleinern.

Für wen ist das POSE 2 EndoSleeve Verfahren geeignet?

Studien zum POSE Verfahren haben gezeigt, dass Patienten innerhalb von 12 Monaten durchschnittlich 45 Prozent* ihres Übergewichts verlieren konnten. Der Hersteller empfiehlt das Verfahren für Patienten, deren Ausgangsgewicht 10 bis 25 kg über dem Normalgewicht oder deren Body Mass Index zwischen 30 und 40 liegt.

Das POSE 2 EndoSleeve Verfahren ist nicht für Patienten geeignet, die allergisch auf das Metall Nickel reagieren. Eine (unerkannte) Nickelallergie betrifft in Deutschland ca. 15 – 20 % aller Frauen und 4 % der Männer.

Welche Vorteile und Nachteile hat das POSE 2 EndoSleeve Verfahren?

Das POSE 2 EndoSleeve Verfahren kann Patienten dabei unterstützen weniger als die Hälfte (45 Prozent)* ihres Übergewichts innerhalb eines Jahres zu verlieren. Der Eingriff dauert nur etwa eine Stunde und Patienten sind nach einigen Tagen wieder gesellschaftsfähig.

In den ersten Tagen nach dem Eingriff kann es zu Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen kommen. Diese Symptome sind normal und vergehen nach kurzer Zeit wieder. Patienten kann in ihrer behandelnden Klinik eine Infusion mit Medikamenten gegeben werden, damit sie schneller wieder gesellschaftsfähig werden.

Langfristige Ergebnisse nach dem POSE 2 EndoSleeve Verfahren hängen stark davon ab, wie sehr der Patient seine Gewohnheiten und seine Ernährung umstellt. Die Anker, mit denen während der Magenverkleinerung mit dem POSE 2 EndoSleeve der Magen verkleinert wird, können sich durch größere als die empfohlenen Portionen lösen und den Effekt wieder zunichtemachen.

Patienten sollten sich vorab über das Nachsorgeprogramm ihrer behandelnden Klinik informieren und genau darauf achten, wie engmaschig sie betreut werden. Abnehmen mit ‚Klick‘ im Kopf funktioniert unserer Erfahrung nach am besten durch den regelmäßigen Austausch mit einem geschulten Betreuer.

Wie teuer ist das POSE 2 EndoSleeve Verfahren?

Die Kosten für das POSE 2 EndoSleeve Verfahren unterscheiden sich kaum bei den Anbietern in Deutschland. Durchschnittlich ist mit einem Preis von ca. 14.500 Euro für den Eingriff zu rechnen.**

*Auf Basis der Studie Miller, K.; Grewe, J.W. (2015): „MILEPOST Multicenter Randomized Controlled Trial: 12-Month Weight Loss and Satiety Outcomes after POSE vs. Medical Therapy”

** Auf Basis der Finanzierungsbeispiele von Weight Doctors GmbH, Medidate GmbH und Yourweightcare GmbH

Apollo Endosurgery - Das OverStitch Verfahren

Was ist das OverStitch Verfahren?

Das OverStitch Verfahren ist das älteste Verfahren für einen endoskopischen Schlauchmagen. Während beim POSE EndoSleeve ein Anker gesetzt wird, um die Magenwand in Falten zu legen, kann der OverStitch den Magen ganz ohne Anker, nur mit einem Faden zusammenraffen.

Beim OverStitch Verfahren werden 4-6 Fäden im Magen in einem „O“- oder „Z“-Muster entlang der Magenwand vom Magenausgang zum Mageneingang vernäht. Diese Fäden werden unter Spannung gebracht und bewirken damit, dass sich die Magenwand zusammenrafft. Der Magen wird dadurch um bis zu 75 Prozent verkleinert.

Für wen ist das OverStitch Verfahren geeignet?

Studien zum OverStitch Verfahren haben gezeigt, dass Patienten durchschnittlich 55 Prozent* Ihres Übergewichts verlieren konnten. Der Hersteller empfiehlt das Verfahren für Patienten, deren Ausgangsgewicht 10 bis 25 kg über dem Normalgewicht oder deren Body Mass Index zwischen 30 und 40 liegt.

Das OverStitch Verfahren ist für Patienten geeignet, die unter einer Nickelallergie leiden. Das Material ist vollkommen frei von Nickel.

Welche Vorteile und Nachteile hat das OverStitch Verfahren?

Das OverStitch Verfahren kann Patienten dabei unterstützen mehr als die Hälfte (55 Prozent)* ihres Übergewichts innerhalb eines Jahres zu verlieren. Der Eingriff dauert nur etwa eine Stunde und Patienten sind nach einigen Tagen wieder gesellschaftsfähig.

In den ersten Tagen nach dem Eingriff kann es zu Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen kommen. Diese Symptome sind normal und vergehen nach kurzer Zeit wieder. Patienten kann in ihrer behandelnden Klinik eine Infusion mit Medikamenten gegeben werden, damit sie schneller wieder gesellschaftsfähig werden.

Langfristige Ergebnisse nach dem OverStitch Verfahren hängen stark davon ab, wie sehr der Patient seine Gewohnheiten und seine Ernährung umstellt. Die Nähte, mit denen während der Magenverkleinerung mit dem OverStitch Verfahren der Magen verkleinert wird, können sich durch größere als die empfohlenen Portionen lösen und den Effekt wieder zunichtemachen.

Patienten sollten sich vorab über das Nachsorgeprogramm ihrer behandelnden Klinik informieren und genau darauf achten, wie engmaschig sie betreut werden. Abnehmen mit ‚Klick‘ im Kopf funktioniert unserer Erfahrung nach am besten durch den regelmäßigen Austausch mit einem geschulten Betreuer.

Wie teuer ist das OverStitch Verfahren?

Die Kosten für das OverStitch EndoSleeve Verfahren unterscheiden sich kaum bei den Anbietern in Deutschland. Durchschnittlich ist mit einem Preis von ca. 14.500 Euro für den Eingriff zu rechnen.**

*López-Nava-Breviere et al. (2016): Endoscopic sleeve gastroplasty (the Apollo method): a new approach to obesity management, Revista Epsnola De Enfermedaded Digestinas, Vol 108, No. 4.

** Auf Basis der Finanzierungsbeispiele von Weight Doctors GmbH und Medidate GmbH.

EndoTools - Das Endomina Verfahren

Was ist das Endomina Verfahren?

Das Endomina Verfahren ist ein neues und innovatives Verfahren zur endoskopischen Magenverkleinerung. Ähnlich wie beim OverStitch Verfahren werden keine Anker mit Nickelanteil benötigt. Eine besondere Nahttechnik sorgt dafür, dass der Magen mit wenigen Fäden zusammengerafft wird.

Beim Endomina Verfahren werden ca. 6 Fäden gesetzt, die an beiden Enden eine kleine Halterung aus medizinischem Kunststoff haben. Diese Fäden werden zwischen zwei Seiten der Magenwand befestigt und zusammengerafft. Der Magen verkleinert sich hierdurch um ca. 60 Prozent.

Für wen ist das Endomina Verfahren geeignet?

Studien zum Endomina Verfahren haben gezeigt, dass Patienten innerhalb von 12 Monaten ca. 43 Prozent und nach 1,5 Jahren sogar mehr als die Hälfte ihres Übergewichts verlieren können.* Der Hersteller empfiehlt das Verfahren für Patienten mit einem BMI von 30 bis 40.

Das Endomina Verfahren ist auch für Patienten geeignet, die unter einer Nickelallergie leiden.

Welche Vorteile und Nachteile hat das Endomina Verfahren?

Das Endomina Verfahren kann Patienten dabei unterstützen mehr als die Hälfte ihres Übergewichts innerhalb von 18 Monaten zu verlieren. Der Eingriff dauert nur etwa eine Stunde und Patienten sind am nächsten Tag wieder gesellschaftsfähig.

In den ersten Tagen nach dem Eingriff kann es zu Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen kommen. Diese Symptome sind normal und vergehen nach kurzer Zeit wieder. Patienten wird in ihrer behandelnden Klinik eine Infusion mit Medikamenten gegeben, damit sie schneller wieder gesellschaftsfähig werden.

Die Verkleinerung mit dem Endomina Verfahren kann wie bei den anderen beiden Anbietern durch zu große Portionsgrößen wieder zunichte gemacht werden. Langfristig gute Ergebnisse nach der Magenverkleinerung sind dem Hersteller allerdings sehr wichtig. Der Hersteller erlaubt deshalb nur solchen Ärzten den Einsatz des Endomina Verfahrens, die ein lückenloses Lifestyle und Nachsorge-Programm für den Patienten garantieren. Auch bei diesem Verfahren gilt nämlich, dass langfristig gute Ergebnisse mit ‚Klick‘ im Kopf nur durch regelmäßigen Austausch mit einem Nachsorgebetreuer entstehen.

Wie teuer ist das Endomina Verfahren?

Die Kosten für das Endomina Verfahren liegen in Deutschland deutlich unter den Preisen des POSE und des OverStitch EndoSleeve Verfahren. Durchschnittlich ist mit 13.000 Euro zu rechnen.

*Auf Basis der Studie von Huberty et. al (2020): Endoscopic sutured gastroplasty in addition to lifestyle modification: short-term efficacy in a controlled randomised trial, https://doi.org/10.1136/GUTJNL-2020-322026.

Vergleich der drei Verfahren

Du siehst, die Unterschiede der drei Verfahren liegen wirklich im Detail. Zwischen den Werbeversprechen der vielen Anbieter ist es häufig schwierig alle Argumente für einen richtigen Vergleich der Verfahren zu sammeln. Wichtig ist in jedem Fall, dass Du das Gefühl hast, dass der Anbieter Dir eine gute und strukturierte Nachsorge bietet. Alles Weitere, was für Dich zur Unterscheidung der Verfahren wichtig ist, findest Du in den untenstehenden Tabs.

Technologie

Anker

Preis

durchschnittlich ca. 14.500 Euro

Verkleinerung

bis zu 60 %

Übergewichtsverlust

durchschn. 45 %
in 12 Monaten

Technologie

Faden

Preis

durchschnittlich ca. 14.500 Euro

Verkleinerung

bis zu 75%

Übergewichtsverlust

durchschn. 55 %
in 12 Monaten

Technologie

Faden

Preis

13.000 Euro

Verkleinerung

bis zu 60%

Übergewichtsverlust

durchschnittlich 43 %
in 12 Monaten

Wird der endoskopische Schlauchmagen (EndoSleeve) von der Krankenkasse bezahlt?

Die Kosten für einen endoskopischen Schlauchmagen können grundsätzlich auch von der gesetzlichen Krankenversicherung mitgetragen werden. Dadurch, dass beim endoskopischen Schlauchmagen der Magen im Vergleich zu anderen Verfahren sehr schonend behandelt wird, ist dieser Eingriff teurer als herkömmliche Operationen zum Abnehmen.

Die Erstattung der Krankenkasse an das Krankenhaus liegt aber leider unter den Kosten, die beim Krankenhaus entstehen. Aus diesem Grund bieten die wenigsten Krankenhäuser den EndoSleeve als schonende Alternative zum Magenbypass und Schlauchmagen für Kassenpatienten überhaupt an.

Wer ein Krankenhaus findet, dass diesen Eingriff durchzuführen bereit ist, muss im Vorfeld das Multimodale Konzept durchlaufen und über ein halbes Jahr nachweislich Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie erfolgreich absolvieren. Wie das Multimodale Konzept funktioniert, haben wir auch schon in unserem Blogbeitrag Übernimmt die Krankenkasse Magenballonkosten beschrieben.

Fazit

Wer sich für einen endoskopischen Schlauchmagen bzw. den EndoSleeve interessiert, hat es zurzeit in Deutschland nicht leicht. Es gibt drei verschiedene Hersteller, die Patienten im Großen und Ganzen dasselbe Ergebnis versprechen, ihre Verfahren allerdings unterschiedlich benennen. Das POSE Verfahren, das OverStitch Verfahren und auch das Endomina Verfahren versprechen eine Verkleinerung des Magens um ca. zwei Drittel. Patienten werden auf diese schonende Weise schneller satt und viel weniger schnell hungrig.

Letzten Endes können alle drei Verfahren Patienten dabei helfen, langfristig erfolgreich durchschnittlich um rund 50 Prozent abzunehmen. Viel wichtiger als die Anzahl der Klammern und Nähte ist dabei allerdings die Nachsorge des jeweiligen Anbieters. Abnehmen fängt im Kopf an. Wer während seiner Therapie alleingelassen wird und kein strukturiertes Nachsorgeprogramm durchläuft, läuft Gefahr nach 1-2 Jahren wieder zuzunehmen. Gerade in Hinblick auf die Kosten, die nur in den seltensten Fällen von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen werden, ist eine gute Recherche des Patienten nach dem richtigen Anbieter deshalb enorm wichtig.

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